die Geschichte der kathodlischen Gemeinde Herz-Jesu in Ahlhorn

Seit der Reformation waren Ahlhorn und die übrigen Gemeinden Großenknetens weitgehend protestantisch, und es gab lange Zeit nur einzelne katholische Familien, vor allem im Bereich von Gut Lethe, das früher immer katholische Besitzer hatte.
Einen echten Zustrom katholischer Bürger verzeichnete Ahlhorn e
rst 1915 mit Bau des Luftschiffhafens, als sich die Einwohnerzahl Ahlhorns innerhalb kürzester Zeit verdoppelte.

Nach dem ersten Weltkrieg gab es in Ahlhorn größere katholische Aktivitäten, als der Caritasverband Hamborn1924 einen Gutshof, ein Kinderheim mit Ludgerischule, eine Erziehungsanstalt für schwer erziehbare Jugendliche und eine Haushaltungsschule auf dem Flughafengelände einrichte. Dort gab es auch die erste katholische Kapelle. 1938 wurden diese Einrichtungen wieder aufgelöst, weil der Fliegerhorst reaktiviert wurde.
Außerdem wurde Ende 1946 das Brinkmannsche Herrenhaus in Lethe von der Caritas vorübergehend als Heim für alleinstehende alte Leute verwendet.

In den letzten Kriegsjahren und nach dem 2. Weltkrieg kamen viele Ostvertriebene nach Ahlhorn. 1945 gab es in Ahlhorn 40 katholische Familien mit 230 Katholiken.
Seit
Januar 1946 wurde der Saal der Gaststätte Rönnau für katholische Gottesdienste genutzt, und ab dem 31. März 1946 konnte auch die ehemaligen Caritas-Kapelle auf dem Fliegerhorst wieder genutzt werden.

Im Juni 1946 wurde der katholische Seelsorgebezirk Ahlhorn gegründet, der Ahlhorn, Lethe, Sage, Bissel, Halenhorst, Großenkneten und Steinloge umfasste. Er wurde Ende 1947 der Kirchengemeinde St. Peter in Wildeshausen unterstellt.
Am 30.10.1948 wurde das Pfarrrektorat Huntlosen mit dem von Ahlhorn zusammengelegt, und von Ahlhorn aus wurden alle Katholiken der Gemeinde betreut. Dieses Datum wird seither als eigentliches Gründungsdatum der Herz-Jesu-Gemeinde angesehen, weil zu diesem Zeitpunkt die Kirchenbücher eröffnet wurden.
1949 erfolgte der Bau einer ersten, kleinen Herz-Jesu-Kapelle etwa an der Stelle des jetzigen Satdions; 1958 der Kauf eines Pfarrhauses.

1964 wurde mit dem Bau der jetzigen Herz-Jesu-Kirche begonnen, die Pfingsten 1965 eingeweiht wurde. Der Altar birgt Reliquien der Märtyrer Nikostratus und Viktor. Der Turm durfte aus Flugsicherungsgründen nicht höher als 20 m sein.
Mit der Kirche wurde auch ein Kindergarten mit Schwesternwohnheim gebaut, der am 15.8.1966 fertiggestellt wurde.

Am 1.4.1967 wurde in Ahlhorn eine eigenständige Pfarrei, d.h. losgelöst von Wildeshausen eingerichtet, die die Gesamtgemeinde Großenkneten mit Ausnahme von Bissel und Halenhorst umfasste.

Dieser Schritt wurde dann am 20.4.2008 wieder rückgängig gemacht, als Herz-Jesu in Ahlhorn wieder mit St. Peter in Wildeshausen zusammengelegt wurde. Eine deratige Aktion traf nicht nur Ahlhorn, sondern Im Rahmen der Neuordnung des Offizialatsbezirks Oldenburg wurden die Anzahl der vorher 124 Gemeinden auf 41 reduziert. D.h. 82 andere Gemeinden ereilte ein ähnlich Schicksal wie Herz-Jesu.
Die alten Kirchenbücher wurden geschlossen, neue Tauf-, Ehe- und Totenbücher für die vereinigte Gemeinde geöffnet. Das Pfarrbüro,
z.B. für Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen, wurde nach Wildeshausen verlegt, Kirche und Kindergarten bleiben jedoch in Ahlhorn erhalten.

Die neue katholische Kirchengemeinde Sankt Peter wird von Pfarrer Holger Kintzinger geleitet. Sie hatte im April 2008 rund 7000 Mitglieder, von denen 1956 aus der ehemaligen Herz-Jesu-Gemeinde stammten.


 letzte Änderung am  21.4.08