Bürgerverein
Ahlhorn
e.V.

  Arbeitsgruppe Flugplatz

2. Informationsblatt

Liebe Ahlhorner Mitbürgerinnen und Mitbürger!

Wie schon in unserer ersten Information anlässlich des Straßenfestes angekündigt wurde, wollen wir Sie in regelmäßigen Abständen über das Geschehen auf und um den Flugplatz informieren.

Die Arbeitsgruppe des Bürgervereins legte ihr drittes Treffen in die Büroräume von Jürgen Hampe, Geschäftsführer der Fa. AMS. Jürgen Hampe stand den Mitgliedern der Arbeitsgruppe, im Weiteren nur noch AG genannt, in einem ausführlichen Gespräch Rede und Antwort:

AG: „Wie viel Flugzeuge sind seit Beginn Ihrer Tätigkeit hier in Ahlhorn zerlegt, oder gewartet worden?“

J. Hampe: Mit den Boeing 737 waren es genau 25 Flugzeuge, davon haben wir zwei Flugzeuge zerlegt und die Ersatzteile wieder dem Markt zu geführt.“

AG: „Von offizieller Seite wurde einmal abwertend gesagt, dass es sich um einen Flugzeug-Schrottplatz handelt.“

J. Hampe: Unser eigentliches Geschäft ist die Durchführung von Wartungsarbeiten und Reparaturen an den Airbus Maschinen. Das Zerlegen und die Gewinnung von Ersatzteilen ist ein zweites Standbein“.

AG: „Was versteht man unter so genannten Checks“?

J. Hampe: „Sie müssen das so verstehen: Wir unterscheiden unter so genannten großen und kleinen Wartungsereignissen. Also, ein A–Check ist ein relativ kleines Wartungsereignis, ein C–Check schon ein sehr Großes“!

AG: „Können Sie uns den Arbeitsaufwand der verschiedenen „Checks“ mit einigen Zahlen erläutern“?

J. Hampe: „Gerne! Sehen Sie, Sie kennen das von Ihrem KFZ. Manchmal lässt man sicherheitshalber nur etwas nachsehen, ein anderes Mal haben Sie eine große Inspektion.
Bei einem
A–Check reden wir von einem Arbeitsaufwand von ca. 600 bis 700 Arbeitsstunden an dem Flugzeug. Ein so genannter C–Check dagegen fängt mit etwa 6500 Arbeitsstunden an, kann aber je nach Aufwand mit bis zu 25 000 Arbeitsstunden zu Buche schlagen.“

AG: Woher kommen die gewaltigen Zeitunterschiede beim C–Check?

J. Hampe: Die Wartungspakete werden überwiegend vom Hersteller vorgeschrieben. Hier hinein wirken noch andere Faktoren wie beispielsweise:
1. Was wurde beim letzten Wartungsereignis gemacht?
2. Welche Airline fliegt das Flugzeug?
3. Wie alt ist das Flugzeug?
4. Wo, in welchem Teil der Welt wurde das Flugzeug eingesetzt?
5. Um welchen Typ handelt es sich?
Wir haben dann unsere Erfahrungswerte und bieten einen Paketpreis an.“

AG: „Können Sie uns zur Verdeutlichung etwas über Ihren Umsatz im Jahre 2006 sagen?“

J. Hampe: „2006 hatten wir einen Brutto Umsatz von ca. 1,8 Mio. Euro“. Bei 29 Mitarbeitern und fünf Flugzeugen. Mittlerweile haben wir 53 Angestellte – eine Steigerung um 83%!“

AG: „Bei diesem Umsatz und mittlerweile 53 Angestellten in Ihrer Firma, stellt das doch schon einen ganz ordentlichen Wirtschaftsfaktor für Ahlhorn dar!“

J. Hampe: „Von uns profitieren ja noch andere Unternehmen vor Ort. Nehmen Sie als Beispiel nur das Taxiunternehmen Meyer aus Ahlhorn. Das bringt regelmäßig unsere Piloten nach Bremen, Amsterdam, Hannover, Frankfurt oder in die umliegenden Hotels. Jedes von uns gewartete Flugzeug wird von Personal der jeweiligen Fluglinien begleitet. Wir hatten teilweise schon 15 bis 20 Personen hier unterzubringen!  Diese Leute nehmen ja auch die einheimische Gastronomie in Anspruch, die davon profitiert.“

AG: „Wie gehen Sie mit den ständigen Verzögerungen, hervorgerufen durch den Rechtstreit der Fa. Bunte und der g.e.b.b., um?“

J. Hampe: Für uns ist das ein sehr unangenehmes Thema. Wir benötigen dringend Planungssicherheit, um die Hallen verlängern zu können. Nur damit können wir unseren Kunden die großen Checks in einer geschlossenen Halle anbieten. Mit den jetzigen Übergansmöglichkeiten können sich viele Kunden nicht anfreunden. Wenn die Baumaßnahmen in Angriff genommen sind, werden von uns weitere qualifizierte Mitarbeiter eingestellt. Zur Zeit haben wir über 500 Bewerbungen vorliegen.
Man hat uns schon empfohlen, mit der Firma in einen der benachbarten osteuropäischen Staaten zu gehen. Prag beispielsweise bot mir an, dass ich 10 Jahre steuerfrei mit meiner Firma arbeiten kann, und wir 90 % unserer Investitionen zurückerstattet bekommen. Die Arbeitskräfte im Ausland sind auch noch viel billiger. Wir wollen das aber nicht, denn meine Leute wohnen alle hier in der Gegend. Sie haben hier ihre Familien, ihren sozialen Mittelpunkt, die Kinder gehen hier zur Schule. Uns gefällt es hier, und der Ahlhorner Wirtschaft würde ein Gelingen unserer Pläne sicher gut tun."

AG: „Herr Hampe, wir wünschen Ihnen ein gutes Gelingen Ihrer Pläne und bedanken uns für das Gespräch.“


letzte Änderung am  17.6.07