der Ahlhorner Luftschiffhafen und Fliegerhorst von 1938 - 1958


1938 - 1945

1938 wurde der größte Teil des ehemaligen Luftschiffhafens von der Reichsvermögensstelle übernommen, und in den Jahren 1938 und 1939 wurde auf dem größten Teil des alten Luftsschiffhafens wieder ein neuer Fliegerhorst mit drei Startbahnen, die ein Dreieck bildeten, und zahlreichen Hallen gebaut. Auch das Gelände des Caritasheims, das aufgelöst wurde, und einige Neusiedlerstellen wurden einbezogen.
Im 2. Weltkrieg war u.a. das Kampfgeschwader 55 in Ahlhorn untergebracht. Ab Anfang 1944 waren Heinkel He-111-H-22 stationiert, die mit V1-Raketen (F2G76) bestückt werden konnten, und alliierte Schiffe in der Nordsee angriffen.
Das Nacht-Jagdgeschwader 2 mit Focke-Wulf FW 190-Maschinen wurde von Ahlhorn aus eingesetzt, um gegen angreifende Bomber vorzugehen.
Daneben waren noch Junkers Ju 88 G und Ju 188 in Ahlhorn stationiert, und ab und an landete auch eine Ju 52 ("Tante Ju"), die für Transporte verwendet wurden.

Ende März 1945 wurde der Fliegerhorst und insbsondere die Rollbahnen durch amerikanische Bomberangriffe derart beschädigt, dass er nicht mehr zu benutzen war (Luftfotos siehe http://8thcontrails.com/ipw-web/gallery/album116). Es waren Bomber der 8. United States Army Air Force, wobei am 21. März (mission 901) 61 B-24 "Liberator" 151 Tonnen und am 22. März (mission 906) 99 B-17 "Flying Fortress" fast 187 Tonnen Bomben abwarfen.
Die deutschen Flugzeuge waren rechtzeitig im Scheidewald abgestellt worden, in den Betonpisten führten. Sie blieben unbeschädigt und wurden nach Norddeutschland verlegt.
Unspektakuläre Reste dieser Betonpisten sind heute noch im Scheidewald südlich des Flugplatzes zu sehen. Der Waldweg weist noch die alte Betonoberfläche auf.

Was vom Fliegerhorst übrig geblieben war, übernahm die britische Air Force 1945, die dort Truppen kasernierte und tausende von Fahrzeugen unterbrachte.

1945 - 1958

Die zerbombten Landebahnen wurden von den Engländern sofort repariert, und 1945 konnte Ahlhorn notdürftig wieder angeflogen werden. Vom Sommer 1946 bis 1948 wurde wieder ein regulärer Flugbetrieb durchgeführt.
Nach 1948 wurde ca. 20000 meist ausgediente Lastwagen auf dem Flughafen abgestellt.

1951 begann die Royal Air Force mit dem Bau eines neuen Flughafens (RAF Ahlhorn), der am 11.1.1952 für die Stationierung von 8 Nachtjägerstaffeln (Gloster Meteor NF MK 11), 3 Jägerstaffeln (Hunter F6, 1957-58) und zweistrahligen Düsenbombern Canberra B6 in Betrieb genommen wurde. 1952 wurde die alte Dreiecksrollbahn in die lange Start- und Landebahn für Düsenflugzeuge umgewandelt.

Für die britischen Familien wurde 1951 die Siedlung im Kasinowald gebaut, die aus 79 Häusern, einem Kaufladen und einer englischen Grundschule bestand. Die Schule wurde später zum Dietrich Bonhöfer Gymnasium und dann zur Klinik ausgebaut. Später errichteten die Engländer auch noch die Reihenhäuser im Bereich der Dr.-Eckener-Straße. Das alte Offizierskasino im Kasinowald diente als Gästehaus.

Am 15. Oktober 1958 ging der Fliegerhorst in den Besitz der Bundeswehr über, die zuerst das Jagdgeschwader 71 „Richthofen“ und ab dem 1.4.1963 das Lufttransportgeschwader 62 dort unterbrachte. --> der Ahlhorner Fliegerhorst von 1958 - 2005

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Die gezeigte Schwarzweißaufnahme stammt von einem Bild, das bis zur Aufgabe des Fliegerhorstes das ehemalige Offizierskasino schmückte, und dem Bürgerverein Ahlhorn überlassen wurde.


letzte Änderung am  27.4.09