Der Ort

In Ahlhorn, das im Naturpark Wildeshauser Geest liegt, ist man irgendwie immer im Grünen:
In den meisten Wohngebieten stehen noch alte, große Bäume, und auch die Hauptverkehrsstraße, die "Wildeshauser Straße" verläuft selbst mitten im Ort durch waldähnlichen Baumbestand. (s.u.)
Dafür gibt es aber keine Höhepunkte bezüglich der Bausubstanz; Ahlhorn ist absolut dörflich.

links: "Ich glaub', ich steh im Wald" - die Hauptverkehrsstraße in Ahlhorn, die "Wildeshauser Straße"
 


das alte Posthaus

Ahlhorn erhielt im 19. Jahrhundert eine gewisse Bedeutung, weil es im Kreuzpunkt der Wegstrecken Oldenburg - Vechta und Cloppenburg - Wildeshausen - Delmenhorst lag. Deshalb wurde 1824 das "Alte Posthaus" gegenüber vom Bahnhof (oben) als sog. "Relais-Station" eröffnet, wo Pferde für den Postdienst vorgehalten wurden. 1836 wurde die Chaussee Oldenburg-Ahlhorn, kurz darauf auch die Ost-West- Verbindung fertig gestellt. Die Postreiter und -kutschen hatten damals Hochsaison, bis die zweite Bahnlinie 1885 eröffnet wurde. 1885 wurde die Poststation geschlossen. Das alte Posthaus war bis vor dem 1.Weltkrieg nur einstöckig, kurz danach wurde es aufgestockt und zu der Zeit wurde auch der große Saal angebaut. Das alte Posthaus wurde in den letzten Kriegstagen des 2. Weltkrieges durch Artilleriebeschuss erheblich beschädigt, und danach in der heutigen Form wieder aufgebaut.

Der Ahlhorner Bahnhof (links) liegt an der Strecke Osnabrück-Wilhelmshaven und wird von der Nordwestbahn (unten) angefahren. Die eigentliche Bahnstrecke wurde 1875 eröffnet, und das Bahnhofsgebäude wurde 1876 in Betrieb genommen. 1919 wurde es umgebaut und erhielt den nördlichen Anbau.
        
1885 wurde auch eine Sack-Bahnlinie von Ahlhorn nach Vechta eröffnet, die aber 1949 (Personenverkehr) bzw. 1967 (Güterverkehr) wieder stillgelegt wurde.
Den alten Bahndamm kann man noch gut neben der Vechtaer Straße erkennen, und ein weiteres Überbleibsel dieser Strecke ist ein Gebäude an der Kreuzung in Schneiderkrug, dessen Front noch den Schriftzug "Schneiderkrug" trägt; das war der dortige Bahnhof.
(mehr zur Geschichte Ahlhorns)


 
der "Ahlhorner Krug" im Ortszentrum. Das Gebäude wurde 1913 erbaut.
In seiner Nähe entstand 2010/11 ein neues Einkaufszentrum.


der Ahlhorner Kreisel mit Blick auf die Einkaufsstraße


Die evangelische Christuskirche (links) wurde am 20.9.1954 eingeweiht. 1964 wurde Ahlhorn eine selbstständige evangelische Gemeinde.
Die katholische Herz-Jesu-Kirche (rechts) von 1964/65
(siehe Sonderseite)
Kindergärten, Schulen, Sportplätze, kleines Hallenbad, Altersheim - Ahlhorn bietet für jede Konfession und Altersgruppe etwas.


Im Frühjahr immer wieder eine Pracht: zwei Zierkirschen an der Wildeshauser Straße

Die folgenden drei Bilder zeigen die "spielenden Bären" von P. Lehmann,
den Sitz des Forstamtes (das Gebäude wurde 1948/49 errichtet, nachdem das vorherige Gebäude
in den letzten Kriegstagen im April 1945 durch britischen Artilleriebeschuss zerstört worden war)
und ein typisches Wohngebiet im Winter.
 

Diesen Blick gibt es heute leider nicht mehr, weil immer mehr Mitbürger dazu tendieren,
ihre Bäume rücksichtslos abzuholzen.

Entlang der Wildeshauser Straße gibt es noch einen mehrer Meter tiefen Baumbestand mitten im Ort, der allerdings von der Gemeinde in den vergangenen Jahren stark ausgelichtet wurde. Diese Besonderheit ist auf das vorausschauende, umweltbewußte Denken des Großherzogtums Oldenburg zurückzuführen. Damals wurde angeordnete, dass die wichtigen Landstraßen im Oldenburger Land beidseitig mit einem mehrere Meter tiefen Baumstreifen einzufassen seien. Und weil, dort, wo man in Ahlhorn meint, mitten im Ort zu sein, vor wenigen Jahrhunderten noch reine Landstraße war, hat sich dieser Bermenstreifen im Ort erhalten. Die neuzeitliche Bebauung wurde hinter den Bermenstreifen verlegt.
2008 bis 2013 ließ die Gemeinde diesen Baumstreifen auslichten und pflanzte anschließend monoton große Mengen junger Buchen an. Dabei wurde leider die Cance vergeben, das Ortsbild durch das Pflanzen blühender Bäume und Sträucher aufzuwerten. Bei einer Einstufung der Berme als "Waldrand" hätten
Rotdorn, Weißdorn, Hasel, Hollunder, Ilex, diverse Wildrosen, Eiben und Schlehen zwischen die bestehenden Bäume gepflanzt werden können, um das Ortsbild aufzuwerten.
Das Bild links zeigt, wie es vor 2008 in Ahlhorn ausgesehen hat.

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 Wer einmal die Möglichkeit hat, z.B. mit dem Segelflugzeug vom Alhhorner Flugplatz aus ein paar Runden über dem Ort zu drehen, der erkennt schnell, wieviel Grün es in Ahlhorn und umzu gibt. Wie gesagt, in Ahlhorn ist man irgendwie immer im Grünen...

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Bei Ahlhorn liegt übrigens der höchste Punkt (51,6 m) der Gemeinde. Er liegt auf dem "Langen Berg" nahe dem "Seher Esch", dort, wo die Straße nach Visbek ihren Bogen um das Flugfeld macht. Wer's nicht glaubt, sollte mal mit dem Fahrrad von Engelmannsbäke nach Ahlhorn fahren, da geht es immer nur bergauf.
Der tiefste Punkt der Gemeinde liegt mit 10,7 m in Sannum.


Copyright: B. Rothmann V 1, zuletzt geändert am  13.3.13